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Datenaustausch zwischen Amiga und PC

Wenn man von einem Amiga aus auf PC-Disketten schreiben möchte, so muss
man zuerst den Befehl "MOUNT PC0:" (für das erste Laufwerk) in ein
Eingabefenster ("Shell" oder "CLI") eingeben. Leider muss ich die Benutzer
von der Workbench1.3 enttäuschen: Ihr benötigt mindestens den Kickstart
und Workbench2.0 . Weiter unten ist allerdings eine weitere Möglichkeit
genannt (Verbindung Amiga-PC über entsprechende Kabel), wie ihr mit einem
PC Daten austauschen könnt.

Je nach Hardware (DD- oder HD-Diskettenlaufwerk) kann man so mit
PC-Disketten im 720KB bzw. 1,44MB - Format arbeiten oder diese
formatieren. Dabei ist es Amiga-Anwendern heutzutage schon möglich,
ASCII-Dateien (Text) zu lesen, Grafik-Dateien anzusehen oder Sound-Dateien
anzuhören (in den gängigen Formaten wie PCX, GIF, JPG, BMP, TIFF bzw. WAV,
RAW). Die vom Amiga unterstützten Formate werden mehr und mehr. Sobald
aber mit *.EXE-Dateien hantiert wird, ist ein PC-Emulator erforderlich
(wie z. B. PC-Task). Das ist ein Programm, welches mit der Amiga-Hardware
versucht einen PC nachzuahmen. Auf den "langsamen" Amigas von 7,14 MHz (es
gibt mittlerweile schon Amiga-Turbokarten, die mit RISC-Prozessoren bis zu
233 MHz arbeiten, diese sind mit einem Preis von 900,- bis 1700,- DM aber
noch recht teuer; unser Amiga ist mit 25 MHz getaktet) wird der
PC-Programmablauf allerdings sehr abgebremst; außerdem haben viele Amigas
wenig Arbeitsspeicher (Bei einem "normalen" Amiga existiert nur 1 MB
Arbeitsspeicher, der letztendlich auch noch von Grafikchips und Soundchips
benutzt wird: Das erklärt auch die "niedrige" Grafikauflösung von maximal
320*512 Pixeln [Interlace] bei 32 Farben aus 4096 [5 Bit], oder 640*512
[Interlace] bei nur noch 16 Farben aus 4096 [4 Bit]; AGA-Amigas können
hier überall 256 Farben aus 262144 [8 Bit] darstellen; ein speicher-
fressender Sondermodus erlaubt alle Farben. Der Sound hat auch "nur" 8 Bit
[immerhin besser als "PC-Speaker"]. Diesen "Chip-Ram" zu erweitern ist
teuer. Eine Alternative stellt "Fast Ram" dar, der zwar als Arbeits-
speicher für Daten dient, auf diesen haben Grafik- und Soundchips jedoch
keinen Zugang mehr. Abhilfe schaffen Grafik- und Soundkarten [z. B.
"PicassoIV", 699,- DM, 24 Bit Grafik, einige MB Grafikspeicher;
erweiterbar mit Soundmodul 16 Bit 299,- DM, Video/HF-Ausgang 199,- DM,
Video/HF-Eingang 299,- DM]). Der PC-Emulator emuliert eh nur einen 486er,
auf dem man im Höchstfall Windows3.11 zum Laufen bekommt.

Seit einiger Zeit gibt es die Möglichkeit, Amigas mit Pentium-PC-Karten
aufzurüsten und zu vernetzen: Somit hat man ZWEI Computer in EINEM Gehäuse,
EINE Tastatur und EINE Maus. Zudem kann die "AmigaWorkbench" auf dem
Windows-Screen eingeblendet werden (d.h. die Hardware kann von beiden
Systemen verwendet werden; der Komplettpreis inkl. 233MHz Pentium MMX
Prozessor, Festplatte, 32fach CD-Rom-Laufwerk und "Siamese"
[Vernetzungssystem] liegt bei ca 2000,- DM).


Nun bin ich etwas vom Thema abgewichen: Zurück zum Datenaustausch!
Hat man nun eine PC-Disk im Laufwerk und möchte eine Textdatei bearbeiten,
so muss noch ein Textkonvertierungsprogramm ("Cross-Dos", zu finden unter
Sys:Tools/Commodities) gestartet werden, da PCs leicht unterschiedliche
Zeichensätze haben und außerdem für einen Zeilenumbruch ein zusätzliches
Zeichen benötigen. Einst hörte ich von einem Freund, dass er die AEs, OEs,
UEs und SZs (ä,ö,ü,ß) in den Textdateien, die ich ihm auf PC-Disks gab,
unter Windows95 nicht richtig lesen konnte (auf meinem PC-Emulator unter
MS-DOS klappte es aber...). Der Fehler war allerdings simpel: MS-DOS und
Windows verwenden leicht unterschiedliche Zeichensätze. Man muss also
wissen, ob der Text auf einem MS-DOS- oder Windows-System gelesen werden
soll. Während man den Textkonvertierer für MS-DOS auf "MS-DOS" stellt,
muss man ihn für Windows auf "ASCII-7" einstellen.

MS-DOS-formatierte Disks lassen sich also vom Amiga verarbeiten.
Versucht man allerdings auf einem PC  Amiga-Disketten zu lesen, wird
man eine Enttäuschung erleben. Weder in MS-DOS noch in Windows ist ein
Tool dazu enthalten. Im Internet findet man Programme, die - nach diversen
Eingriffen in die PC-Hardware - Amiga-Disketten auslesen und die gesamte
Disk in einer einzigen ADF-Datei abspeichern, welche anschließend von
einem Amiga-Emulator (z.B. "WinUAE") wie beim Amiga gelesen werden kann,
und erst von dort aus lassen sich die einzelnen Dateien auf der Diskette,
welche nun in Form der ADF-Datei gelesen wird, wiederfinden, und auf
Wunsch auf der PC-Festplatte abspeichern.

Die Übertragungsmethode mit den wenigsten Problemen ist die Verbindung
von Amiga und PC mit einem entsprechenden Kabel. Die Software "PC2Amiga"
(Ab Workbench2.0) unterstützt serielle Verbindungen über Null-Modem-Kabel
(PC: Serielle Schnittstelle bzw. Com-Port, Amiga: Serielle Schnittstelle)
und parallele Verbindungen über ein Standard-Parallelkabel (Parallelport
bzw. Druckeranschluss). An Amigas mit PCMCIA-Steckplatz kann mit ent-
sprechenden Treiberprogrammen auch eine PC-Laptop-Netzwerkkarte verwendet
werden, die dann über Netzwerkkabel an die erforderliche Netzwerkkarte des
PCs angeschlossen wird. In allen drei Fällen wird auf der Amiga-Workbench
nach dem Start der entsprechenden Software ein zusätzliches Laufwerk
angezeigt, welches die PC-Festplatte darstellt. Beliebig lassen sich nun
davon Dateien lesen bzw. darauf schreiben.

Und nun an die Workbench1.3-Besitzer: Auch ihr könnt euren Amiga wie oben
beschrieben mit einem entsprechenden Kabel an einen PC anschließen. Die
passende Software müsste es im Internet zu finden geben.
Habt ihr an den Amiga ein Modem angeschlossen, so könnt ihr auch über
Mailboxen Daten austauschen, mit der entsprechenden Software.

Wenn euch noch die entsprechenden Programme fehlen, oder wenn ihr auf der Suche nach weiteren Informationen seid, dann schaut mal unter den Links zu Amiga-Seiten im Internet.