Samplen mit dem Amiga


                                                            [Axel Melzener]

 AMIGA MUSIK-KURSUS FÜR EINSTEIGER

 TEIL III: SAMPLEN MIT DEM PROTRACKER


 Folgende Fragen werden heute beantwortet:
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 -Der Sampler:Wie funktioniert Samplen ? Hardware und Software.
 -Welche Frequenzen benutzt man am besten ?
 -Bearbeitung von Samples und Instrumenten:Kürzen,Löschen,Verdrehen,Höher-
  und "Tieferlegen",Platzeinsparung etc.



 SAMPLEN AM AMIGA - WAS BRAUCHE ICH ?
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  Bevor man sich einen Sampler, also eine Art Digitalisierer von Sound-Daten,
 überhaupt zulegt, sollte man sich erstmal Gedanken darüber machen, ob man
 so ein Gerät überhaupt braucht, denn in der PD-Szene gibt es tausende
 von Disketten mit fertigen Samples.

 In Anbetracht der Tatsache, daß Sampler mittlerweile recht preiswert sind
 und außerdem dem professionelleren Musiker größere Flexibilität und mehr
 Individualismus in der Komposition ermöglichen, empfehle ich grundsätzlich
 schonmal jedem Amiga-Musiker hier, sich so ein Teil zuzulegen.


 Um einen Sampler zu kaufen, befragt man zuerst einmal die neueste Ausgabe
 in irgendeinem Computermagazin, liest sich die Anzeigen diesbezüglich durch
 und vergleicht die Preise. Ich empfehle auf jeden Fall einen Sampler
 guter Qualität, also gehobenerer Preisklasse, mit eingebautem Mikrofon und
 Lautstärkenverstellung am Gerät selbst. Ebenso muß ein doppelter Cinch-
 Audioeingang am Gerät vorhanden sein.

 Ich persönlich empfehle den "Sound Master" von AEGIS, der mit der Software
 "Audiomaster IV" ausgeliefert wird und zum Preis von knapp 200 DM zu haben
 sein dürfte. Ich will hier aber keine Entscheidung aufzwängen - jeder tut
 gut daran, sich in einschlägigen Magazinen durch Tests etc. selbst zu
 informieren, welcher Sampler für ihn der geeigneteste ist.

 Die Sampler für den Standard-Amiga-Soundchip (Paula) arbeiten alle auf
 8 Bit-Level. Zum Vergleich: CD`s und moderne Keyboards arbeiten in 16 Bit.
 Der Sound des Amiga ist noch von 1985 und somit leicht veraltet, aber keine
 Sorge, es ist ein sauberes System, auf dem einem das Samplen sehr leicht
 gemacht wird! Dazu ist zu beachten, daß man auf dem Amiga normalerweise
 1-55 Khz Qualität in Mono (Vergleich: CD nur 44 Khz, aber halt 16 Bit)
 und 1-22 Khz in Stereo samplen kann. Wer einen schnelleren Prozessor wie den
 68(EC)020 besitzt, kann mit der richtigen Software aber auch in Stereo bis zu
 55 Khz erzielen!


 Was will uns diese Khz-Anzahl eigentlich vermitteln? Khz steht, wie die
 meisten sicher wissen, für "Kilohertz", und gibt in unserem Fall an, mit
 welcher Abtastfrequenz der Computer die Daten von der Tonquelle einliest.
 Samplet man beispielsweise in der niedrigsten Qualität, also 1 Khz, nimmt
 der Computer nur sehr wenige Teile eines Tons in einer Sekunde auf.
 In 55 Khz, also der maximalen Qualität, nimmt der Computer aber gleich
 55 mal in der Sekunde die Daten eines Tons auf! Aber nicht nur in der
 Qualität (in dem Fall supergut oder bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt),
 sondern auch in der Speicherplatzlänge des fertigen Samples macht sich
 ein Unterschied bemerkbar - bekommt man in minderer Qualität ein ganzes
 Lied von CD auf eine einzige Diskette, so muß man bei großer Qualität
 schon eine Festplatte benutzen. Auf dem PC, wo 16 Bit-Samples Standard
 werden, die noch wesentlich größer sind, kann man fast nur noch mit der
 Unterstützung einer Festplatte als Speichermedium samplen.

 Die gesampleten Töne lassen sich dann in Musikprogrammen als Instrumente
 oder auch als Sound-Effekte wie Explosionen in Spielen benutzen. Da es
 auf dem Amiga sehr einfach geworden ist, Töne einzulesen und zu verarbeiten,
 wird beim Amiga auch sehr oft Gebrauch von Samples gemacht; anders als
 z.B. beim PC, der hauptsächlich mit einem Synthesizer-Chip arbeitet und
 die Töne künstlich generiert anstatt sie beispielsweise von CD einzulesen.


 WICHTIG - DIE SOFTWARE
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 Es gibt natürlich einige bekannte Sampling-Programme auf dem Amiga-Markt,
 aber da sich unser Kurs auf den ProTracker beschränkt, werde ich hier auf
 die Fähigkeiten des Trackers in Sachen Sampling eingehen. Wie also macht
 man Samples mit dem ProTracker?

 Erstmal installieren wir unseren Sampler, das ist nicht sehr schwer: Mit
 einem Audiokabel (Doppel-Cinchbuchse in den Sampler, kleinen Kopfhörer-
 stecker in die Tonquelle) koppeln wir den Sampler mit einer Tonquelle wie
 einem CD-Player oder einem Walkman. Dabei ist der CD-Player immer zu
 empfehlen, da beim Samplen von Cassette der hohe Rauschfaktor der MC
 die Qualität des Tons stark beeinträchtigen kann.

 Selbstverständlich kann man auch auf andere Software zurückgreifen. Wer
 ein professionelles Samplingprogramm wie "Audiomaster" besitzt, kann und
 sollte diese auch benutzen, da diese besser dokumentiert und im Bereich der
 Sample-Nachbearbeitung besser geeignet sind als der ProTracker.


 SAMPLEN IM PROTRACKER
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 Zuerst laden wir den ProTracker, danach klicken wir dort den rechts über
 den Equalizerfenstern liegenden Menüpunkt "Sampler" an. Nun müssen wir
 zuerst die Qualität aussuchen, in der wir samplen wollen (die Kilohertz-

 Höhe, Ihr erinnert Euch). Dabei ist die Schwierigkeit, daß beim ProTracker-
 Sampler die Qualität nicht in Khz angegeben wird, sondern nach der logischen
 Anordnung der Tasten auf der Tastatur angelegt ist. Wie das funktioniert,
 erkläre ich jetzt.


 Sehen wir uns den "Sample"-Screen mal genauer an. Da entdecken wir ganz
 unten rechts zwei übereinanderliegende Buchstaben, normalerweise ein "C".
 Dabei ist für uns vor allem das obere C interessant. Wir klicken das
 obere C an, und es verschwindet; ein paar Striche werden gezeigt. Dies
 bedeutet, das der ProTracker auf eine Eingabe wartet. Nun können wir eine
 beliebige Buchstabentaste drücken. Die gedrückte Taste gibt die Qualität
 an, in der gesamplet werden soll. Dabei gilt: Je weiter oben und je
 weiter rechts die Taste liegt, umso besser die Qualität.


 Hier eine Entsprechungstabelle für die Qualitätseinstellung:

 Taste "Y" - wird als Note "C2" dargestellt
 Qualität: ca. 10 Khz

 Taste "Q" - wird als Note "C3" dargestellt
 Qualität: ca. 20 Khz

 Taste "O" - wird als Note "A3" dargestellt
 Qualität: ca. 40 Khz

 Man samplet einen Ton also praktisch direkt `auf eine Note`, und je
 höher die Note, umso besser die Qualität.

 !IMMER BEDENKEN!: Samples in hoher Qualität verbrauchen viel Speicherplatz!


 ES GEHT LOS - WIR SAMPLEN
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 Nachdem wir uns nun die Qualität des Sounds ausgesucht haben, mit der
 unser digitalisierter Ton in den Computer eingelesen werden soll,
 drücken wir mit der linken Maustaste das Feld "Sample" über der Qualitäts-
 einstellung. Dann starten wir die Tonquelle. Nun erscheint auf dem Bildschirm
 das Wellenmuster des Tones, der gerade vom Sampler zum Amiga-Chip
 übertragen wird. Der Ton wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgenommen,
 diese "Preview"-Funktion dient lediglich dazu, dem User Gelegenheit zu
 geben, Lautstärke und Höhen/Tiefen/Mitten an der Tonquelle optimal

 einzustellen. Sind wir bereit zu samplen, drücken wir die RECHTE MAUSTASTE.


 Nun nimmt der Computer von der Tonquelle den aktuellen Sound auf und
 speichert ihn im RAM, und zwar so lange, bis man mit einem erneuten Druck
 auf die rechte Maustaste beendet oder die maximale Speicherlänge für
 ein Sample (65 K im ProTracker ist Limit für Samplelänge) erreicht ist.

 Wir sehen nun vor uns auf dem Bildschirm das Klangbild, Wellenform
 genannt, des Tones, den wir gerade gesamplet haben. Drücken wir nun eine
 Taste auf dem Amiga-Keyboard, wird der aktuelle Ton (wie ein von Diskette
 geladenes Sample) in der jeweiligen Note abgespielt und kann sofort in
 eigenen Musiken verwendet werden.

 Im Sampler-Bedienungsfeld werden übrigens nicht nur die selbstgesampleten
 Töne angezeigt, sondern auch alle anderen Instrumente, die man beispiels-
 weise von Disk lädt. Sobald der Ton nämlich in den Computer eingelesen
 ist, verhält er sich wie jedes andere Instrument auch und sollte erstmal
 zur Sicherung auf Disk abgespeichert werden.


 WELCHEN TON IN WELCHER FREQUENZ SAMPLEN?
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 Uns stehen also über die Buchstabentasten verschiedene Sample-Qualitäts-
 einstellungen zur Verfügung. Nun ist die Frage: Wie samplet man so gut,
 aber gleichzeitig platzsparend wie möglich? Hier meine Empfehlungstabelle:


 Trommeln und Schlaginstrumente aller Art:
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 Sounds dieser Art sind in einem Musikstück sehr wichtig, eine
 klar klingende Snaredrum hört sich auf jeden Fall besser als
 ein schmieriges Gerausche, welches vom Zuhörer nur schwer als
 Drum identifiziert werden kann! Da Drums in der Regel nicht
 sehr lang sind (nur ca. 1 Sekunde Samplelänge), sollte man diese
 Sorte von Instrumenten ruhig in hohen Frequenzen samplen. Dies
 gilt vor allem für Schlaginstrumente, die von Natur aus sehr hoch
 klingen, also Hi Hats, Cymbals, Becken, Gong etc., da sie sonst
 bis zur Unkenntlichkeit entstellt werden. Die Bässe an der Tonquelle
 sollten nicht zu hoch eingestellt sein, da es sonst bei größerer
 Laustärke zu schnell zu Übersteuerungen kommt, die die Soundqualität
 vermindern.


 Empfehlung Kick/Snaredrum/Bongo: Qualität "J" (A#2)
 Empfehlung HiHat/Gong/Becken   : Qualität "Z" (A3)

 Komplexe Instrumente: Piano, Synthesizertöne
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 Diese Art von Klängen verfügt über ein komplexes Wellenmuster.
 Deshalb sollten sie in möglichst guter Qualität gesamplet werden.
 Aber auch nicht ZU gut, da diese oft nicht gerade kurzen Instrumente
 (Klangzeit bis 3 Sekunden) sonst zuviel Platz verbrauchen würden.
 Die Art von Instrumenten sollte mit verstärkten Mitten aufgezeichnet
 werden. Angst vor Übersteuerung braucht man hier kaum zu haben.

 Empfehlung komplexe Melodieinstrumente: Qualität "Q" (C3)


 Sprachausgabe
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 Wer wert auf eine klare Sprachausgabe legt, sollte auf hohe Qualität
 der Samples achten. Dabei erweist es sich als vorteilhaft, an der Tonquelle
 die Höhen etwas ausgeprägter einzustellen als den Bass. Man kann
 deutlich nachprüfen, welche Qualität sich für Sprachausgabe am besten
 eignet, indem man auf verschiedenen Frequenzen die Sprache aufnimmt
 und vergleicht. Sobald manche Laute wie das "S" oder das "CH" kratzig
 und schleifend klingen, ist die Qualität zu schlecht!

 Empfehlung Sprachausgabe (kurz): E (E3)
                          (lang): J (A#)


 Bässe
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 Beim Aufnehmen eines Bass-Sounds ist darauf zu achten, daß die Bässe
 an der Tonquelle nicht zu hoch eingestellt sind, da es sonst leicht
 zu übersteuerung kommt. Ansonsten sind Bässe keine Anspruchsvollen
 Gesellen, was die Qualität angeht.

 Empfehlung Bässe: J (A#)

 Sonstige Empfehlungen
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 E-Gitarre    J (A#)
 Streicher    Q (C3)
 Pauken       J (A#)
 Flöten       W (D2)
 Blechbläser  W (D2)


 Diese Empfehlungen sind keine strengen Richtlinien, aber sie können Euch
 beim Komponieren helfen, das Verhältnis Speicherplatz/Soundqualität
 am besten auszuwiegen. Ökonomisches Arbeiten ist für den Musiker
 unerläßlich, es gilt, gute Sounds in so wenig Speicherplatz wie möglich
 zu packen.

 ÜBERSTEUERUNG
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 Unter Übersteuerung versteht man beim Samplen, daß der gerade aufgenommene
 Klang in einer gewissen Frequenz zu laut war und der Ton extrem verzerrt
 und außerdem überlaut geworden ist. Man kann Übersteuerung verhindern,
 indem man an der Tonquelle die Bässe relativ niedrig einstellt und
 auf eine rote Warnleuchte achtet, die auf den meisten Samplern angebracht
 ist und die den User vor Übersteuerung warnt.


 NACH DEM SAMPLEN
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 Es kann ja mal vorkommen, daß beim Samplen aus Versehen neben dem
 Sound, den ich wollte, noch andere Klänge in das Sample hineingeraten sind.
 Kein Problem, man kann überschüssige Teile des aktuellen Samples problemlos
 wegschneiden.

 Dazu muß man erstmal die Stelle des Samples markieren, die man loswerden
 will. Dazu klickt man einfach auf den Punkt, an dem der Schnitt beginnen
 soll, hält die linke Maustaste gedrückt und zieht dann die Maus nach links
 oder rechts. Man kann beobachten, daß der Bereich, über den man mit der Maus
 fährt, gelb markiert wird. Lassen wir die linke Maustaste los, ist der
 Bereich markiert. Man kann eine Markierung entfernen, indem man einfach
 irgendwo anders im Sample einen einzigen Klick macht.

 Hat man den Bereich markiert, kann man mit dem kleinen Gadget "CUT"
 (unten links) das gekennzeichnete Stück herausschneiden. So kann man nicht
 nur ungewollte Töne, sondern auch überflüssige Leerstellen geschickt
 entfernen und viel Speicher sparen. Ebenso wie mit CUT kann man auch
 markierte Samplebereiche in einen Kopierspeicher einlesen (COPY) und
 mit PASTE wieder an einer beliebigen Stelle einfügen, wie bei einer Text-
 verarbeitung.


 Mit "Zoom out" kann man einzelne Stücke des Instrumentes vergrößern (den
 gerade gewählten Bereich) und so Korrekturen bis ins kleinste Detail
 vornehmen. Mit dem Gadget "Loop", ganz rechts, kann man festlegen, ob
 das Sample nach einmaligem Abspielen wiederholt werden soll, also eine
 Art "Schleife", die den Ton unendlich oft hintereinander abspielt, wodurch
 man bei richtiger Bedienung enorm viel Speicherplatz sparen kann.

 Anhand von "Volume" kann man die gegenwärtige Wellenform lauter -
 oder leiser machen. Dabei entspricht 0% Lautstärke einer Reduktion
 der Lautstärke auf 0, also Geräuschlosigkeit, und 200% bewirken eine
 Verdoppelung der Lautstärke. Die Lautstärke für An- und Abschwellen des
 Tones kann getrennt eingestellt werden.


 UP/DOWNSAMPLING
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 Nehmen wir nun mal an, ein Sample ist uns einfach zu lang geworden, und
 wir wollen es möglichst stark verkleinern, die Spielzeit soll aber
 gleich bleiben - hier kommt erstmals das "EDIT"-Menü, in der Mitte über
 den Equalizerschirmen im Hauptscreen des ProTracker, ins Spiel. Im
 dritten Menüfenster findet sich am unteren Rand ein Gadget mit Namen
 "Upsamp" und eins mit "Downsamp".

 Klickt auf "Upsamp", so wird der Ton `halbiert`, und zwar in Speicherplatz-
 länge und Tonqualität. Der Computer macht nichts anderes, als die längste,
 jeweils untere Oktave eines Tones wegzukürzen und dafür oben eine
 kürzere Oktave (die dann viel höher ist) einzusetzen. So kann man
 theoretisch
 beliebig hohe Töne erzeugen, mit Mini-Längen von bis zu 3 Bit! Probiert
 es mal aus und wendet mehrmals "Upsamp" auf ein Instrument an und hört,
 was geschieht.


 Das gleiche geht auch umgekehrt - klingt ein Ton zu hoch, können wir
 ihn doppelt so tief machen, und zwar mit "Downsamp". Dann wird der
 Platzverbrauch des Instruments aber auch doppelt groß, da ja eine neue,
 tiefere Oktave am unteren Ende der Tonskala angehängt wird.

 Man kann ein Sample auch mit einem Klick vollständig löschen, und zwar
 indem man im zweiten Schirm des Edit-Menüs das Gadget "KILL" anklickt.
 Der aktuelle Ton verschwindet dann in den ewigen Jagdgründen und macht
 wertvollen Speicherplatz frei.


 WEITERE FUNKTIONEN IM EDIT-MENÜ
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 Das aus drei Einzelbildschirmen bestehende "EDIT"-Menü bietet einige
 interessante Möglichkeiten zur Sampleverfremdung, dabei ist vor allem der
 dritte Bildschirm interessant. Auf ihm findet man noch folgende Gadgets:

 "BACKWD" (Backwind): Dreht das aktuelle Sample herum, so daß es rückwärts
                      abgespielt wird. Bei nochmaliger Betätigung wird
                      es wieder in die `Urposition` gedreht.

 "BOOST": Verstärkt die hohen Frequenzen eines Tones. Ideal für Samples,
          die von Natur aus etwas düster und dumpf klingen.

 "FILTER":Verstärkt die tiefen Frequenzen eines Tons. Gut für Instrumente,
          die zu hell und piepsig klingen.

 "X-FADE":Das Programm dreht das Sample in beide Richtungen mit unter-
          schiedlichen Lautstärken und fügt beide Wellenformen zu einer
          einzigen neuen zusammen, was einen interessanten Effekt ergibt.

 "MIX": Vermischt zwei andere Samples nach Wahl in ein neues

 "COPY": Kopiert einen Song nach Wahl an eine Position nach Wahl



 ABSPEICHERN VON SAMPLES
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 Man kann Instrumente natürlich jederzeit auf Diskette oder Festplatte
 abspeichern. Dabei gibt es drei verschiedene Sampleformate:

 - RAW: Die `rohe` Wellenform ohne genauere Angaben über die
        Frequenz des Originalsamples.

 - IFF: Das gebräuchlichste Format, welches sich auch leicht
        auf den PC konvertieren läßt und außerdem eine Information
        über die Khz-Anzahl angibt, mit der der Ton im Original
        gesamplet wurde.

 - PAK: Packt das Sample vor dem Speichern, wodurch man auf Diskette
        sehr viel Speicherplatz sparen kann. Es fallen jedoch kleine
        Wartezeiten beim Packen/Entpacken an. Leute mit geringen
        Speicherkapazitäten sollten dieses System vorziehen.


 So, das war er nun, der dritte und letzte Teil meiner "ProTracker"-
 Einsteigertips. Ich glaube, ich konnte Euch damit helfen und einige
 Nicht-Komponisten davon überzeugen, auch mal erste Schritte in der
 Amiga-Musik zu machen. Lasst Euch nicht von der oberflächlichen
 Kompliziertheit des ProTrackers verwirren, in Wirklichkeit ist alles
 ganz einfach. Blättert einfach mal durch die Menüs, experimentiert
 mit dem Sampler und dem Disk-Requester.

 Viel Spaß beim Komponieren wünscht Euch

     AXEL MELZENER