Beim Warenangebot der Gegenwart ist es manchmal nicht ganz einfach, ein Produkt zu finden, das unser persönliches Verlangen vollends zufriedenstellt. Täglich erscheinen neue Produkte auf dem Markt, und fast ebenso schnell ist der ein oder andere Artikel schon wieder aus den Regälern der Discounter - sei es Aldi, Rewe oder Plus - verschwunden. Kurz: wir werden überflutet von einer Vielfalt an Konsumgütern. Wer sich auf einem solchen Markt nicht beraten lässt, gerät leicht an miserable Ware, vielleicht sogar ohne dies selbst zu merken. So zeigen sich auch Stärken und Mängel bei verschiedenen Produkten der Knabbereienindustrie.
Im vorliegenden Test (Stand 05.01.2002) haben wir verschiedene Sorten von Chips untersucht.
Der ja! Kartoffelchip fiel uns als naturbelassen und kaum fettig auf. Das Design der Tüte ist etwas langweilig und erweckt einen niedrigen Erwartungswert. Der Chip selbst überraschte aber durchaus positiv. Lediglich die Tüte ist aufgrund ihrer Abmessungen (relativ lang und schmal) etwas schwierig handzuhaben. Fazit: Top Preis. |
Im Gegensatz zum ja!-Kartoffelchip hat der Chip von ibu einen deutlich höheren Fettanteil. Der Geruch beim Öffnen der übrigens rissigen Tüte wirkt einladend und ist in der unteren Mitte anzusiedeln. Das Tütendesign verrät uns gleich: es sind Kartoffelchips 'drin. Fazit: extrem fettig! hochwertig, obere Unterklasse. |
Dieser Chip von Chio zeigt sich in idealisierter dreieckiger Gestalt und ist eigentlich weniger fettig. Der Chip selbst ist ein Maisprodukt und nahezu geschmacklos, was durch die feurig-scharfe Würzung kompensiert wird. Das Tütendesign wirkt ansprechend. Fazit: bequeme Tütenhandhabung, sehr scharf, wahrscheinlich überteuert. |
Die Tüte im typisch rot-grünen Design warf uns mit der angegebenen Geschmacksrichtung "ungarisch" eine Frage auf: wie schmeckt'n das?? Beim Öffnen drängte uns ein Geruch in die Nase, den wir wahlweise als fettigen Schinken oder Fußgeruch identifizieren konnten. Der Geschmack konnte uns ebensowenig begeistern. Fazit: der Chip ist eine einzige Fettzelle unter'm Lichtmikroskop. |
Mit einem Fettgehald der mittleren Oberklasse erweckte dieser Kartoffelchip nicht allzu große Erwartungen in uns. Auffallender war allerdings der Geruch nach Chemie bis Plastik. Dementsprechend seltsam war auch der Geschmack. Fazit: lachen und wegwerfen. |
Beim Öffnen einer Pringles-Dose kann man eigentlich überhaupt nichts verkehrt machen. Der Geruch ist zu Anfang null und entwickelt sich erst nach einiger Zeit der Sauerstoffzirkulation. Der Chip passt von seiner Größe her kaum in den Mund; abbeißen lässt er sich auch nicht, da er leicht in zahlreiche Teile zersplittert. Als einzige Möglichkeit stellte sich heraus, den Kopf beim Einführen des Chips in die Mundhöhle in den Nacken zu legen, da so die entstehenden Krümel im Mund und nicht auf dem Boden landen. Interessant ist die Feststellung, dass jeder Chip nur auf der unteren Seite gewürzt ist. Das Design der Dose sahen wir als durchaus ansprechend an. Fazit: gut promoteter überteuerter Designerchip; abfallreich (beschichtete Pappdose), aber wiederverschließbar. |
Die Crunchips-Tüte strahlte uns erst einmal in glänzenden Farben an, der Öffnungsprozess gestaltete sich ähnlich wie bei der ja!-Tüte, wobei die Tüte allerdings etwas breiter ist und sich so besser handhaben lässt. Interessanterweise kam der Chip selbst dem ja!-Chip in Farbe, Form und Geschmack überraschend ähnlich und war lediglich eine Idee schärfer gewürzt. Fazit: leicht und cross, kann man kaufen. |
Die Papprolle lässt sich aufgrund der Perforation leicht öffnen, was allerdings beim Transport aufgrund der dünnen Pappe schon nahezu automatisch geschieht. Die Chips liegen innen in einer durchsichtigen Plastikschale, die nochmals in eine durchsichtige Plastiktüte eingeschweißt ist. Die Plastikschale kann man bequem und sauber auf den Tisch stellen und sich leicht bedienen. Nebenbei sind die Chips nur auf der Oberseite gewürzt. Alles in allem also quasi die Aldi-Version der Pringles. Die Chips passen bequem in den Mund und lassen sich so leichter essen als die Pringles. Fazit: geschmacklich gut essbar. |
ja! Kartoffelchips Preis-Leistungs-Sieger |
ibu Chips | Chio Tortilla Chips Chili | funny-frisch Chipsfrisch ungarisch | Euroshopper Chips | Pringles Paprika | Lorenz (ehem. Bahlsen) Crunchips Paprika Testsieger |
ibu's Stapel-Chips Paprika | |
Design der Tüte | langweilig | top | informativ, schwarz | top | bescheiden | ansprechend | ansprechend | nix besonderes |
Tütenöffnungsverhalten | etwas schwer, stabile rissfreie Tüte | rissig und dünn | noch dünner, rissig | dünn, rissig | extrem dünn, reißt | Plopp, ratsch und auf | wie die ja!-Tüte | gut, nicht wiederverschließbar |
Geruch beim Öffen | nicht sehr intensiv, könnte mehr sein | untere Mitte, einladend | gewürzintensiver Geruch | zu intensiv, Schinken?, Füße? | Chemie bis Plastik, hauptsächlich Tüte | nix | 'n klein bisschen nach Tüte | |
Krümelfaktor in der Tüte | niedrig | mittel | gering | überraschend gering | extrem hoch | null | niedrig | beim Quetschen hoch, sonst null |
Krümelfaktor beim Durchbrechen | niedrig | etw. höher | zerfällt in zwei Teile | einfacher Bruch | stabil gebaut | mehrere Teile | zwei Teile, niedrig | naja, hoch |
Größe der Chips | dünn, sonst okay | ähnlich, aber krümelt | dreieckig, idealisiert | normal | größer und dick | etwas zu groß, idealisiert | teilweise zu groß, aber variierend | idealisiert, mundgerecht |
Geschmack | etwas schwach | intensiver | sehr (extrem) scharf | wie Geruch, Schinken?? | seltsam, nichts berühmtes | einseitig gewürzt | gut | einseitig oben |
Schärfe | könnte etw. stärker sein | intensiver | feurig scharf | katastrophal | nö | naja | lasch / etwas fad | mäßig |
Würzung (klebt's an den Händen?) | naja | färbt ab | okay | nicht die schlechteste | normal | einseitig *gg* | wenig | einseitig |
Form der Chips | normal, individuell | fast einheitlich | dreieckig | rundlicher | stark idealisiert, zu groß | normal, variierend | mundgerecht, idealisiert | |
Tütenmaße | zu lang und schmal | ebenso | sehr handlich, bequem | Platz 2 | praktisch, bequem | kein Stück, man passt kaum 'rein | gut, breiter als ja! | gut für Tisch |
Tütengewicht | 200g | 200g | 125g | 175g | 150g | 200g | 175g | 100g |
Nachgeschmack | nicht | klassisch | scharf, sonst nix | ekelhaft | nix, bescheiden | macht Lust auf mehr | geht so | nö |
Nachdurstverhalten | nur zum Reste wegspülen | gering bis mäßig | hoch | nur wegen des Geschmacks | wenig | nö | gering | nö |
Verpackungsmüll: Recyclingfaktor (geschätzt) | 100%, aromaschutzbeschichtet, wenig Farbe | 90%, gefärbt | 98% | 100% | 100% | 10% | 70% | 10% |
Was im Dezember 2001 aus einer Laune heraus begann, führen wir in diesen Monaten für einen Jugendwettbewerb der Stiftung Warentest professionell fort. Unter www.Jugend-Testet.de findet Ihr Informationen und ein Anmeldeformular zu diesem Wettbewerb. Wer am 28.02.2003 zwischen 13 und 20 Jahren alt ist (also zwischen dem 01.03.1982 und dem 28.02.1990 geboren ist) kann sich allein oder als Gruppe noch bis zum 30. November 2002 anmelden und Produkte oder Dienstleistungen wie z.B. Schokoriegel, Lippenstifte, Zeitschriften, Handytarife, Fahrschulen, Banken, Bus- und Bahnverbindungen testen. Einsendeschluss der Arbeiten ist dann am 28.02.2003. Selbstverständlich gibt es auch schöne Preise zu gewinnen!