Nordfriesland-Museum

Eigentlich hatte ich ja schon reichlich viel über das Wattenmeer und die Deiche gelernt – und doch verschlug es mich am Nachmittag noch in das sogenannte „Nissenhaus“, um etwas mehr über den Deichbau und das Leben vor Ort zu erfahren.

Die Ausstellung im Erdgeschoss beschäftigt sich mit der versunkenen Stadt Rungholt (quasi dem Nordsee-Atlantis), dem Deichbau sowie den damaligen Behausungen.

Es gab auch einige Modelle zum selbst ausprobieren, die allerdings derzeit aufgrund der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen gesperrt waren.

Ein Schöpfwerk entwässert das Land
Moderner Deichbau mit Maschinen
Deichschluss eines neuen Deichs
Deichquerschnitt gestern, heute und morgen
Häuser und Mühlen

Im Obergeschoss gab es neben einer Kunstausstellung mehr über den Stifter des Museums zu erfahren:

Ludwig Nissen war im Jahr 1872 als Jugendlicher von Husum nach Manhattan ausgewandert, hatte sich dort vom Schuhputzer zum Buchhalter und Juwelier hochgearbeitet und bildete bald sogar Detektive aus. Diese fuhren auf Kreuzfahrten nach Europa mit, beobachteten reiche Damen beim Juwelenkauf und überführten sie erfolgreich bei der Rückkehr, sofern sie die Juwelen nicht verzollen wollten.

Zudem war Nissen Kunstsammler. Er vermachte sein reiches Vermögen der Stadt Husum nach seinem Tod in Form einer Stiftung, aus der das heutige Nordfriesland-Museum bzw. Nissenhaus hervorging. Seine Frau und Witwe Kathie Quick-Nissen hinterließ ihr Vermögen ebenfalls der Stiftung.

Kunstsammlung – wer es sich leisten konnte
Exotisch: Eine Samurai-Rüstung

Im Untergeschoss war eine naturkundliche Ausstellung zu Vögeln und Tieren der Region zu sehen, außerdem alte Stadtansichten.

Modell der alten Marienkirche
Alte Stadtansicht von Husum

Nach gut einer Stunde Nissenhaus im Schnelldurchlauf schaute ich noch kurz im Museumsshop vorbei und verabschiedete mich anschließend in die Abendsonne.