Das Ostenfelder Bauernhaus

Das Ostenfelder Bauernhaus ist das älteste deutsche Freilichtmuseum. Es wurde 1899 abgetragen und in Husum als Museumshaus wieder aufgebaut.

Ursprünglich sollte das Gebäude aus dem ca. 15km von Husum entfernten Ort Ostenfeld nach Kopenhagen verkauft werden – doch als der Husumer Lehrer Magnus Voss davon hörte, konnte er dem Kauf zusammen mit dem Bürgermeister gerade noch zuvorkommen. Damals im Kaiserreich schritt die Industrialisierung besonders stark voran, so dass man, wo man konnte, an das Altbewährte erinnern wollte.

Mensch, Vieh und Getreidelager unter einem Dach
Querschnitt des Gebäudes

In diesem als Rauchhaus konzipierten Gebäude lebten Mensch und Vieh auf engem Raum zusammen. Die offene Feuerstelle inmitten des Hauses besaß keinen eigenen Abzug, sondern der Rauch sammelte sich unter dem Reetdach, wo er wärmte, konservierte und das Ungeziefer vertrieb, bevor er zur Öffnung im Giebel am anderen Ende des Hauses wieder entweichen konnte.

Offene Kochstelle, aber ohne Abzug
Küchenutensilien
Räucherwaren unter der Decke
Siddels (Wohnbereich) mit Esstisch und Alkoven

Besonders warm wird es in diesem Haus trotzdem nicht gewesen sein, so dass sich das Leben meist rund um den Herd abspielte.

Die gute Stube selbst war abgeteilt, besaß hölzerne Schrankbetten und trug als Schmuck und Isolierung holländische Fliesen an den Wänden.

Wohn- und Schlafstube

Im Hinterhaus war zudem ein Pesel (Feststube) mit holzvertäfelten Wänden eingerichtet, die einem Vereinsheim nachempfunden ist. Die wertvollen Holzstühle mit geflochtenen Sitzflächen wurden vom TSV Husum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Pesel (Feststube) im Hinterhaus
Die zehn Stufen des Lebens