Unterwegs nach Tönning

Eine Radtour ins 25 km entfernte Tönning war mein Vorhaben für den letzten Reisetag. Schon auf dem Weg dorthin gab es viel zu sehen, z.B. einige Lahnungen und das Eidersperrwerk.

Obwohl ich zunächst die Strecke durch die Felder nehmen wollte, lockten mich die zahlreichen Wegweiser doch schnell wieder zurück an den Deich.

Im kleinen Hafen Ehstensiel wurden gerade Reet-Bündel auf einen Kutter verladen. Ob sie für den Dachbau oder die Befestigung der Lahnungen gedacht waren, wer weiß?

Lahnungen, so hatte ich inzwischen gelernt, sind abgesteckte Bereiche im Uferbereich, in denen sich mit jeder Flut neuer Sand und Schlick anlagert. So entsteht neues Festland, das dem Meer abgewonnen und später durch Eindeichung zum dauerhaften Koog wird.

Durch die vielen Wegweiser war ich außerdem auf das Eidersperrwerk aufmerksam geworden, dem ich doch einmal einen kleinen Besuch abstatten wollte.

Hier wurde ich zugleich Zeuge eines faszinierenden Schauspiels. Eine Fähre sollte nämlich gleich von der Eider ins Hafenbecken geschleust werden.

Gegen 11 Uhr klingelte eine Glocke, dass sich alle Personen und Fahrzeuge aus dem Schleusenbereich entfernen sollten. Dann wurde der Verkehr abgesperrt.

Als nächstes öffnete sich die Zugbrücke, dann fuhr die Fähre in die Schleuse ein.

Hinter der Fähre schlossen sich die inneren Schleusentore, dann konnten sich die äußeren öffnen.

Zu guter letzt konnte die Fähre im Hafenbecken anlegen und die Zugbrücke wieder für den Verkehr herabgelassen werden.

Eine gute Viertelstunde hatte die Aktion gedauert, dementsprechend hatten sich einige Fahrzeuge aufgestaut. Ich musste mit dem Fahrrad einen Moment warten, bis ich wieder problemlos die Straße überqueren konnte.

Eine halbe Stunde noch, dann würde ich in Tönning sein.