Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben! Zum Beispiel das jährliche Music Festival, bei dem zahlreiche Chöre und Bläserchöre der gesamten Diözese mit denselben Liedern im Wettstreit gegeneinander antreten. Diesmal im zweieinhalb Autostunden entfernten Klerksdorp.
ELCSAMO – das steht für die Evangelical Lutheran Church in Southern Africa – Music Organization.
Eigentlich konnte nichts mehr schiefgehen: Bis acht Uhr wollten wir da sein, der Taxibus war pünktlich für fünf Uhr bestellt, und wir waren rechtzeitig in Mabopane zur Abfahrt versammelt. Doch das Taxi kam und kam nicht! Und einen Ersatz fanden wir erst für sieben Uhr.
So brachen wir mit zwei Stunden Verspätung auf und deckten uns unterwegs noch mit dem Nötigsten ein.
Knapp 70km vor dem Ziel dann ein ungewöhnliches Geräusch: Flapp, flapp, flapp, flapp, flapp – einer der hinteren Reifen war geplatzt! Wir machten also auf offener Straße Halt, sahen nach und steuerten schließlich eine Tankstelle an. Es mangelte uns aber an einem passenden Schraubenschlüssel für das Reserverad.
Mutig rollten wir also doch noch weiter bis zum Ziel. Es war 11:15 Uhr, als wir endlich den Veranstaltungsort erreichten – den Eröffnungs-Gottesdienst hatten wir somit leider verpasst.
Das Festival selbst war hingegen ein echtes Erlebnis! Die auftretenden Chöre unterschieden sich teils merklich, teils nur in Nuancen. Kleine und große Gruppen wechselten sich ab, und es war so mancher Ohrenschmaus dabei.
Besonders bemerkenswert war aber auch das Publikum: Wie für ein Festival üblich, hatten sich viele Menschen mit Kühltaschen, Getränken und Knabbereien niedergelassen; dann und wann klingelte ein Handy. Und zwischen den Auftritten wurden unaufgefordert und im Stehen auswendig (!) mehrstimmige Choräle und Gospels gesungen. Da merkt man deutlich, welchen Stellenwert das Singen und die Chorarbeit hierzulande in den Kirchengemeinden hat.
Gegen 17:00 Uhr brachen wir den Heimweg an – noch bevor die Bläserchöre zum Zuge kamen – und erfüllten den Taxibus noch lange mit vielerlei Gesängen.