Heute erleben wir eine lebhafte Pfarrkonferenz der ELCSA Western Diocese, und zwar im Tshwarelelang Parish im ländlichen Madidi.
Nach einem gemeinsamen Frühstück geht es los: Diskutiert wird sachlich und dennoch inbrünstig über die zweckmäßige Verwendung von anvertrauen Spendengeldern, über die Durchführung oder Aussetzung von Taufen während der Fastenzeit (da diese häufig mit Alkoholkonsum einhergehen), über die Herabsetzung des Mindestalters beim Abendmahl, sowie über den Spagat der Pfarrer zwischen schriftlich fixierten Vorgaben und dem gelebten Glauben.
Nach gut zwei Stunden und einer kleinen Pause wird gemeinsam Abendmahl gefeiert, wobei uns eine Gruppe älterer Schwestern musikalisch unterstützt, und dann zu Mittag gegessen. Die Mittagssonne steht inzwischen hoch über uns, doch ein paar Bäume spenden den nötigen Schatten.
Am Nachmittag wagen wir einen kleinen Spaziergang durch die immer noch kräftige Sonne und lernen Madidi als gemütliches Dorf kennen.
In der Abendsonne sehen wir eine Gruppe Kühe mit Glocken um den Hals zielstrebig ihren Weg zum vertrauten Heimathof gehen – und fühlen uns spontan wie auf der Alm. Ziegen und Schafe tun es ihnen gleich. Zäune rund um die Weiden gibt es nicht.
Jeder kann hier übrigens eine eigene Kirche eröffnen – dazu braucht es nur ein Stück Land, ein kleines Gebäude und willige Spender. In einer Reihe sehen wir gleich drei solcher Bauwerke stehen.
Zurück im Tshwarelelang Parish stellt uns Jeff die Organisation seiner Gemeinde vor: In Kirchenbüchern werden Taufen, Trauungen, Gemeindewechsel sowie Prediger und Predigtthemen festgehalten. Checklisten an der Wand geben Auskunft über gezahlte Beiträge und regelmäßige Gruppen, darunter Youth League, Men’s League, Women’s League sowie einzelne Projektgruppen.
Es folgen gute Gespräche über den kirchlichen Alltag in Deutschland und Südafrika, außerdem Rückblicke auf vergangene Partnerschaftsreisen. Ein anregender und wiederum auch sehr gemütlicher Tag geht für uns zu Ende.