Auf ins Watt am Südstrand

Bei einem Besuch des Wattenmeers darf natürlich eine Wattführung nicht fehlen! Die gab es dann auch – und zwar am Südstrand von einer privaten einheimischen Wattführerin.

Nach einem Grundkurs über Flora und Fauna (Queller, Stranddreizack) und Naturschutz (nichts pflücken was blüht!) sowie Ebbe und Flut (zwei Stunden vor Niedrigwasser ins Watt, Punkt Niedrigwasser zurück) ging es zunächst ins seichte Wasser.

Hier durften wir nach Schnecken und Muscheln fischen: Herzmuscheln, Tellmuscheln und Sandklaffmuscheln gab es zu sehen.

Einen Priel weiter schauten wir nach Wattwürmern. Diese graben sich U-förmig bis zu 30 cm tief ein und ernähren sich von den Nährstoffen im Sand. An der Oberfläche entsteht so jeweils ein Trichter und ein Sandhaufen. Außerdem sondern sie Jod ab und produzieren Hämoglobin, welches künftig in der Medizin als effizienter Ersatz für Blutspenden bzw. rote Blutkörperchen dienen könnte.

Als nächstes ging es dann barfuß ins wadenhohe Watt. Nun hieß es Abstand halten, damit niemand den Nachbarn ungewollt mit Watt bespritzte. Auch gegenseitiges Festhalten wurde nicht empfohlen, ebensowenig wie Gummistiefel.

Mit schmatzenden Geräuschen versanken die Füße im Watt. Muscheln kitzelten auf der Haut, während die Füße in alle Richtungen glitten.

Zum Schluss gab noch eine Belehrung über das Lesen des Tidenkalenders (Hoch- und Niedrigwasser-Zeiten), Verhalten bei plötzlich einsetzender Kälte (schnell zurück, Nebel naht) und das Verhalten im Notfall (Aufsuchen einer hölzernen Notfallsäule zwecks Positionsbestimmung).

Nach zwei Stunden hatten wir allerhand gelernt und bedankten uns für die umfangreiche Führung.